Uniklinik Magdeburg beteiligt sich am 8. März am Weltnierentag 2012

29.02.2012 -  

„Sag ´ja` zum Leben - Sag ´ja` zur Organspende!“ ist das Motto des diesjährigen Weltnierentages. Die Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten beteiligt sich gemeinsam mit dem KfH-Nierenzentrum Magdeburg an dieser bundesweiten Initiative und lädt die interessierte Öffentlichkeit am Donnerstag, 8. März 2012, zu Vorträgen, Tests und Besichtigungen ein.

Von 9 bis 12 Uhr werden Ärzte und Pflegemitarbeiter der Uni-Klinik im Eingangsbereich im Haus 60 a auf dem Gelände des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44, Auskunft über die Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten von Nierenerkrankungen geben, Fragen der Besucher in persönlichen Gesprächen beantworten und über Themen zur Organspende informieren. Auch Blutdruck- und Blutzuckermessungen werden angeboten.

niere_2In Deutschland warten etwa 8.000 Menschen auf eine Spenderniere, transplantiert werden aber nur etwa 3.000 Patienten pro Jahr, knapp 700 Lebendspenden eingeschlossen. Zwischenzeitlich sichert eine maschinelle Blutwäsche, die Dialyse, das Überleben der Betroffenen, doch nicht jedes Organ kann längerfristig maschinell ersetzt werden. Das fortschreitende Nierenversagen ist ein stark unterschätztes Leiden. In Europa ist bereits etwa jeder Zehnte - zumindest in einem Frühstadium - betroffen. Im Spätstadium, wenn die Nierenfunktion unter zehn Prozent abfällt, sind die Patienten auf eine Nierenersatztherapie, das heißt entweder auf eine Transplantation oder auf die Dialyse ("Blutwäsche" oder Bauchfelldialyse) angewiesen. Derzeit werden in Deutschland über 90.000 Patienten mit einer Nierenersatztherapie (Dialyse oder Transplantation) behandelt - Tendenz steigend.

Von 14 bis 16 Uhr lädt am selben Tag das KfH-Nierenzentrum Magdeburg zu einem "Tag der offenen Tür" mit Vorträgen, Tests und Führungen ein. Die Einrichtung hat ihren Standort direkt neben der Kfz-Einfahrt zum Universitätsklinikum, Fermersleber Weg 25.

Interessierte können sich über Nierenkrankheiten, deren Risiko, Vorbeugung und Therapie informieren und das Zentrum besichtigen. In Vorträgen werden Professor Dr. Peter Mertens, Direktor der Uni-Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, und Oberarzt Dr. Hans-Peter Bosselmann über die Behandlung des Bluthochdrucks sowie über aktuelle Fragen zur Organtransplantation informieren.

Im KfH-Nierenzentrum Magdeburg werden seit mehr als 20 Jahren Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum behandelt. Im Laufe der Zeit konnte das Leistungsangebot stetig erweitert werden. Zum Beispiel werden inzwischen neben abendlichen Spätschichten auch lange Dialysen während der Schlafenszeit angeboten. Wichtiger Bestandteil im Leistungsspektrum ist neben allen Dialyseformen die Nephrologische Sprechstunde, in der die Diagnostik und Therapie chronischer Nierenerkrankungen sowie die Versorgung der Patienten vor und nach einer Nierentransplantation durchgeführt wird.

Nahezu 2.600 Menschen sind in Sachsen-Anhalt wegen chronischen Nierenversagens auf die Hämo- oder Bauchfelldialyse angewiesen - etwa 70.000 Dialysepatienten unterziehen sich in Deutschland einer Nierenersatzbehandlung. Seit 1991 betreibt das gemeinnützige Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. (kurz KfH) in Magdeburg ein Dialysezentrum und leistet damit einen grundlegenden Beitrag zur Versorgung nierenkranker Patienten in der Region.

Bundesweit gibt es mehr als 200 KfH-Nierenzentren, vier davon in Sachsen-Anhalt. Vor 40 Jahren wurde das KfH Kuratorium für Heimdialyse (später umbenannt in Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation) als gemeinnütziger Verein in Frankfurt am Main gegründet. Erste Aufgaben des KfH waren der Aufbau der Heimdialyse mit dem notwendigen Training der Patienten und ihrer Partner im Umgang mit der „künstlichen Niere" sowie die Sicherstellung der Versorgung der Patienten mit den erforderlichen Dialyseverbrauchsmaterialien. Von 1973 an errichtete das KfH Dialysezentren, in denen auch Patienten, die für eine Heimdialyse nicht in Frage kamen, dialysiert werden konnten. Parallel zum Ausbau der Dialyseversorgung entwickelte sich seit Anfang der 70er Jahre die Nierentransplantation als zunehmend erfolgreiche Alternative in der Nierenersatztherapie.

Heute steht das KfH für eine umfassende Versorgung nierenkranker Patienten mit einer starken Vernetzung von ambulanten und stationären Versorgungsstrukturen sowie für neue Konzepte in der Patientenversorgung.

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